Injektoren und deren Reinigung

1.1       Injektor Reinigung (Fehler in der Rücklaufmengen-Messung)

Sind offensichtlich durch Rücklaufmengen-Messung Injektoren mit Problemen identifiziert worden, empfiehlt sich in jedem Fall vor dem kompletten Austausch von Injektoren eine Reinigung aller Injektoren.

In den allermeisten Fällen können damit die Laufunruhe-Probleme wieder behoben werden.

Hier wird überprüft, ob die Injektoren den Anfangsdruck aufbauen können oder diese bereits eine zu hohe Rücklaufmenge aufweisen (also eine Undichtigkeit innerhalb des Injektors).Hierbei wird die Rücklaufmenge eines jeden Injektors gemessen. Eine solche Minik kann man kostengünstig (25 – 35 €) im Netz bekommen.

Bei diesem Test wird die Rücklaufmenge der einzelnen Injektoren gemessen. Dieser Test kann einen defekten oder stark verunreinigten Injektor sicher identifizieren. Es gelten folgende Meßwerte bzw. Grenzwerte. Werden diese überschritten, ist eine Überholung/Reinigung zwingend notwendig.

Wenn kein Motorstart möglich ist:

  • Starter 10…15 Sekunden betätigen.
  • Bewertung der Einzel-Rücklaufmengen vornehmen.
  • Die maximal zulässige Rücklaufmenge ist 3 mal so groß wie die niedrigste gemessene Rücklaufmenge
  • Typische Rücklaufmenge 1-3ml

Wenn der Motor läuft:

  • Motor starten. Motor so lange laufen lassen, bis in einem der Messzylinder 50 ml erreicht sind. Motor sofort abstellen.
  • Bewertung der Einzel-Rücklaufmengen vornehmen.
  • Die maximal zulässige Rücklaufmengeist 3 mal so groß wie die niedrigste gemessene Rücklaufmenge
  • Typische max. Rücklaufmenge:
    • 30-35 ml / 3 min. = perfekt
      40-45 ml / 3 min. = In Ordnung
      > 45 ml / 3min. = Injektoren sollten gereinigt/überholt werden.

Diejenigen Injektoren, welche über dem Grenzwert liegen sind problematisch.

Der Ausbau der Injektoren ist im Wiki und unter „Wechsel der Ventildeckeldichtung“ beschrieben. Eine Video-Anleitung ist ebenfalls unter „Revision“ vorhanden. Hierzu auf die letzen 10 Minuten vorspulen.

1.1.1         Benötigtes Werkzeug/Material

  • 19er Maulschlüssel
  • 15er Ringschlüssel
  • Großen Schraubstock
  • Bref Power für Eingebranntes und Kamin
  • Ultraschallbad (ca 50W)
  • Großes weißes sauberes Tuch
    Drosselklappen/Vergaser Reiniger

1.1.2         Vorgehen

Nach Ausbau der Injektoren (nach Möglichkeit Positionen merken)  werden diese am unteren Ende zerlegt.
Dazu wird der 19er Maulschlüssel in den Schraubstock eingespannt. Der Injektor besitzt in Höhe der Dieselleitung eine Fase, in der der 19er Schlüssel passt. Der Injektor wird an dieser Fase in den 19er Maulschlüssel eingelegt und dann wird mit dem 15er Ringschlüssel untere Hülse abgeschraubt.

Achtung: Da sind schon erhebliche Kräfte für notwendig; vermutlich so um die 100Nm.

Diese Hülse besitzt ein Feingewinde und wird vorsichtig etwas gelöst. Wenn sich die Hülse leicht drehen lässt, dann den Injektor auf das weiße Tuch legen und die Hülse über dem Tuch komplett auseinander schrauben.
Dabei den Injektor unbedingt in beide Hände nehmen und vorsichtig die Hülse ganz abschrauben. Beim Auseinandernehmen unbedingt auf sämtliche Kleinteile achten.

  • Ring
  • Feder
  • kleine Hülse(mit Loch),
  • mini Teil 1×1,5mm,
  • Injektornadel,
  • Düsenspitze

ACHTUNG; Injektoren können unterschiedliche Teile haben. Es gibt Versionen mit einer kleinen Distanzscheibe anstatt der Mini-Kugel und/oder zwei zusätzliche Paßstifte  im Düsenstock.

Alle Teile von diesem Injektor kommen in einen Plastik Becher(0,2 Liter) den man zu 1/3 mit Bref Power für Angebranntes und Kamin füllt und stellt den Becher in ein Ultraschallbad. Das ganze 30min laufen lassen, alles heraus nehmen und mit Bremsenreiniger spülen. Der eigentliche Injektor wird während der Ultraschallbad-Reinigung von oben mit Drosselklappen Reiniger durchgespült und anschließend mit Druckluft gesäubert. Jetzt alles in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen. Die Einzelteil auf keinen Fall mixen, sondern ggfs. in mehreren Behältern getrennt reinigen und die Injektoren mit ihren Originalteilen zusammenbauen. © opaauto

1.1.3         Düsenspitze EInschleifen

Ist die Rücklaufmenge bei allen Injektoren zu hoch und der Leerlauf unruhig, können die Injektorspitzen eingeschliffen werden.

Dazu die Injektornadel mittels Siegellack am Ende (Blauer Pfeil) an ein längeres dünnes Rundholz, Plastikstab o.ä. befestigen, damit man die Nadel im Düstenstock drehen kann.

Dann an der roten Spitze ein wenig Schleifpaste (Typische Ventilschleifpaste Fein) aufbringen und die Düsennadel im Sitz einige Male drehen. Nach dem Reinigen muss der Sitz komplett als mattierte Fläche erscheinen. Gibt es noch blanke Stellen, den Vorgang wiederholen.